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Wissenschaft vs. Hundenase

In einem frühen Stadium ist Lungenkrebs heilbar. Forscher sind daher intensiv bemüht,...

 die Krankheit frühzeitig – z.?B. per Atemtest – zu erkennen. Die einen setzen dabei auf Analysegeräte, die anderen auf Hunde-Spürnasen. 
Dass Hunde einen außergewöhnlich guten Geruchssinn haben, ist bekannt. Waldi, Hasso & Co. stehen schon lange im Dienst von Zoll, Rettung oder Polizei und erschnüffeln Rauschgift oder Menschen in Notsituationen. Doch dem nicht genug: Angeblich können die Vierbeiner auch Krebs erschnuppern.

 

Diese Fähigkeit hat sich ein steirisches Unternehmen zunutze gemacht. Die Firma Darwin entwickelte einen Test, bei dem Hunde Lungenkrebs anhand der Atemluft erschnüffeln sollen. Für diesen Zweck wurde fünf Monate lang die weltweit erste Krebshundestaffel ausgebildet. „Jeder Krebs entwickelt Benzole und alkalische Gerüche, die für Hundenasen erkennbar sind“, ist Projektleiter und Hundetrainer Wolfgang Gleichweit überzeugt.

 

Der Test kostet 98 Euro und wird per Post zugesandt (www.lungenkrebsfinder.at). Probanden blasen in eine Art Ballon, füllen die Luft in ein Glasröhrchen und schicken die Probe ein. Nun kommt Dr. Bello ins Spiel. „Der Hund schnüffelt an den Teströhrchen, ist eines nicht in Ordnung, tippt er mit der Pfote darauf. Dieser Vorgang wird von fünf bis sechs unterschiedlichen Hunden 15- bis 20-mal wiederholt. „Wir machen diese Untersuchungen jetzt seit März. Insgesamt wurden 27 Negativproben verschickt. Wir wissen von zwei positiven Fällen, bei denen die Probanden auf unsere Intervention hin zum Arzt gegangen sind und tatsächlich Lungenkrebs diagnostiziert wurde – Gott sei Dank in einem frühen Stadium“, schildert Gleichweit.

 

Die Trefferquote liege bei 85 bis 90 Prozent. Doch Zweifel bleiben. „Wir arbeiten an einer medizinischen Studie, um Kritiken seitens der Medizin zu entkräften“, erklärt der Projektleiter.

 

Auch Anton Amann und das Team vom Forschungszentrum Innsbruck beschäftigen sich schon seit Jahren mit der Analyse von Krankheiten über die Atemluft. Seit 2004 wird intensiv an der Erkennung von Lungenkrebs geforscht. Allerdings arbeiten die Wissenschafter nicht mit Hunden, sondern vertrauen auf wissenschaftliche Geräte.

 

Die Atemproben für diese Tests stammen von Lungenkrebs- oder COPD-Patienten des Landeskrankenhauses Natters. Auch hier blasen die Probanden in eine Art Plastiksackerl. Die Atemluft kommt in ein Röhrchen und wird in einem Atemgasanalysegerät auf die unterschiedlichsten Substanzen untersucht. „Bestimmte Substanzen wie Propanol oder Benzaldehyde zeigen im Atem von Lungenkarzinom-Patienten eine höhere Konzentration“, so Amann. Nachsatz: „Es handelt sich dabei aber noch um wissenschaftliche Pilotresultate und nicht um einen klinisch umsetzbaren Test.“

 

Ziel wäre es, diese Tests im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung anzuwenden. In der Praxis würde das so aussehen: Der Risikopatient, etwa ein Raucher, kommt zum Arzt, macht einen Atemtest und dieser kann genau sagen, ob der Patient Krebs hat oder nicht. Der Betroffene würde sich so eine Reihe von Untersuchungen sparen.

 

Wie wichtig diese Früherkennung wäre, macht Hubert Denz, ärztlicher Direktor des Landeskrankenhauses Natters, deutlich: „Das Lungenkarzinom ist immer noch die häufigste Tumor-Todesursache. Die Krankheit ist nur in einem frühen Stadium heilbar. Jede Bemühung, den Krebs möglichst früh zu erkennen, ist daher begrüßenswert.“

 

 

Und vielleicht gibt es bereits bald ähnliche Erfolge wie bei der Diagnose von Helicobacter-Infektionen. Magengeschwüre können bereits mittels Helicobacter-Atemtest nachgewiesen werden, erzählt Amann. Außerdem gibt es schon Atemtests für Medikamentenunverträglichkeiten.

 

Nicole Unger
Tiroler Tageszeitung

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