Einteilung der Jagdhunde
Hundeschule Ennstal
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JagdhundStöber- und Vorstehhunde

Die Stöberhunde waren ursprünglich, d.h. im frühen Mittelalter, Begleiter bei der Jagd mit Greifvögeln. Sie hatten die Aufgabe, das Federwild aufzuscheuchen, damit der Jagdvogel, Falke oder Habicht, es dann schlagen konnte. Häufig waren die Stöberhunde spanielartig. In Großbritannien gibt es heute noch eine Vielzahl hochspezialisierter Spanielrassen, die selbständig unübersichtliches Gelände nach Wild durchsuchen und es dem Jäger spurlaut, also mit Gebell zutreiben.

Für ganz andere Jagdverhältnisse wurden die Vorstehhunde entwickelt. Sie spüren Haar- und Federwild auf, zeigen es dann aber nur an. Dabei nehmen sie eine rassetypische Pose ein - sie stehen vor, meist einen Vorderlauf angehoben und gebeugt. Wenn der Jäger nah genug herangekommen ist, springen gute Vorstehhunde auf Befehl auf, das Wild fliegt auf oder flieht, und der Jäger kommt zum Schuß. Dabei muß sich der Hund aber schon wieder ganz ruhig verhalten, sich setzen oder auch legen.

In Deutschland wurden Multitaltente gezüchtet, die neben dem Stöbern und Vorstehen auch noch suchen, apportieren und sogar Mannschärfe zeigen.

Einige dieser Rassen befinden sich fast ausschließlich in Jägerhand und wären auch als Familienhunde aufgrund ihrer immer noch sehr ausgeprägten Jagdleidenschaft kaum geeignet. Sie haben ein großes Laufbedürfnis und wollen beschäftigt sein, dabei sind sie wenig aggressiv und sehr intelligent und lernbereit.

Beliebte Rassen der Stöberhunde und der Vorstehhunde sind Deutsch Drahthaar, Cocker Spaniel, Deutsch Kurzhaar, Kleiner Münsterländer und Deutscher Wachtelhund.

 

 

Windhunde

Anhand alter Darstellungen läßt sich feststellen, dass Windhunde den Menschen bereits sehr lange begleiten. Schon früh setzte der Mensch sie gezielt zur selbständigen Jagd auf flüchtiges Wild wie Hirsche, Rehe usw. ein. Windhunde gehen beim Jagen nicht nach ihrer Nase, sondern nach dem Auge.

Damit die Windhunde ihren Zweck erfüllen konnten und auch heute in manchen Regionen der Welt noch können, hat man bei der Zuchtauswahl besonders auf Schnelligkeit geachtet. Der ausgeprägte Jagdinstinkt und die enorme Schnelligkeit sind es auch, die den Windhunde-Haltern heute leicht Probleme bereiten.

Wer in der Stadt lebt, hat kaum Möglichkeiten, für Windhunde artgemäße Haltungsbedingungen zu schaffen, weil sie ein starkes Bewegungsbedürfnis haben. Besuche auf der Rennbahn bzw. bei Coursings oder zumindest Laufen am Fahrrad sollten den Freilauf dann ersetzen. Auch auf dem Land ist es in wildreichen Gegenden nicht immer möglich, Windhunde frei laufen zu lassen, weil sie sich häufig die ursprüngliche Unabhängigkeit bewahrt haben und sich weit von ihrem Besitzer entfernen - sehr gefährlich nicht nur wegen der verbotenen Jagd, sondern auch wegen der allgegenwärtigen Autos.

Was sie als Begleiter so angenehm macht, ist u.a. das bei den meisten Windhundrassen wenig aggressive Wesen. Die meisten bellen kaum und sind im Haus unproblematisch zu halten. Sie sind sensibel, auch für die Stimmungen ihrer Besitzer und können so gute Hausgenossen sein.

Trotz dieser bei den meisten Windhunden mehr oder weniger vorhandenen Merkmale gibt es natürlich auch erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Rassen, die sich nicht nur in der Größe bemerkbar machen.

Zu den beliebtesten Rassen der Windhunde gehören der Irish Wolfhound, der Whippet, der Barsoi, der Afghanische Windhund und der Saluki.

 


Lauf- und Schweisshunde

Mit großen Meuten der Laufhunde ging man früher auf Hirsch- und Wildschwein-, seltener auf Fuchsjagd. Ihre Blütezeit erlebten die Laufhunde in großen Meuten bei der Parforce-Jagd in Frankreich vor der Revolution. In den Revolutionswirren gingen ganze Rassen verloren, doch heute ist die Parforce-Jagd in Frankreich wieder sehr beliebt. Auch in England finden die umstrittenen Fuchsjagden mit Foxhounds immer noch statt, trotz heftiger Proteste der Tierschützer. In Deutschland ist das Hetzen von Wild verboten, bei den sogenannten Schleppjagden, reiterlichen Veranstaltungen, folgen die Laufhunde einer künstlichen Fährte.

Im Gegensatz zu den Windhunden jagen Laufhunde laut, d.h. mit Gebell, und treiben damit das Wild vor sich her.

Schweißhunde, sozusagen eine Unterabteilung der Laufhunde, wurde für das Aufsuchen des angeschossenen Wildes gezüchtet ("schweißen" bedeutet in der Jägersprache "bluten"), entsprechend gut sind ihre Nasen.

Lauhunde- und Schweißhunde sind freundliche Tiere, haben sich aber ihre Lauf- und Hetzleidenschaft in großem Maße erhalten, was die Haltung und artgerechte Beschäftigung in der Familie, ohne jagdliche Führung, bei manchen, hier allerdings nicht aufgeführten Rassen problematisch machen kann. Die fünf beliebtesten Rassen dieser Gruppe sind Beagle, Basset Hound, Petit Basset Griffon Vendéen, Alpenländische Dachsbracke und Bayerischer Gebirgsschweißhund.

Zu den Lauf- und Schweißhunden gehören auch die Dachshunde, also die beliebten Dackel oder Teckel. Sie stammen von niederläufigen Bracken ab und haben sich inzwischen neben dem jagdlichen Einsatz eine Sonderstellung auch als Familienhunde erobert.

Bekannt sind auch die Rhodesian Ridgebacks und die Dalmatiner, die zu "verwandten Rassen" zählen.

 


Apportierhunde

Die Apportierhunde oder Retriever werden eingesetzt, um dem Jäger das erlegte Wild zu bringen. Auch hier, wie bei den Stöberhunden, gibt es Spezialisten für verschiedene Gelände- und Feldarten und für das Wasser.

Weil die Retriever für ihre Arbeit weniger Jagdinstinkt als eine gute Nase und Zuverlässigkeit beim Bringen des erlegten Wildes brauchen und weil sie weder selbständig jagen noch Spuren verfolgen, eignen sie sich von den Jagdhundrassen wohl noch am besten als Familien- und Begleithunde. Sie sind gut erziehbar und lernbereit und eignen sich daher hervorragend auch als Arbeitshunde, z.B. als Blindenhunde oder - recht neu noch - auch als Servicehunde.

Beliebte und bekannte Apportierhunde sind der Golden Retriever und der Labrador Retriever, seltener sind der Flat Coated Retriever und der Curly Coated Retriever.

 

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